Die AH des SV Au–Wittnau ist der Einladung des SV Garitz (Heimatverein von Konrad Seller) gerne gefolgt. Zu ihrem 125 Jubiläum haben sie eine spielstarke AH aus der räumlichen Nähe eines erfolgreichen Bundeligisten herausgefordert und bekommen. Per Zug machte sich ein 14 köpfiges, erfahrungsreiches Team einschließlich fünf Invaliden auf den Weg ins fünf Stunden entfernte Frankenland zu einem schweren Auswärtsspiel. Die Stimmung war schon am Freitagmorgen um 10:30 Uhr beim Begrüßungssekt und „Lachs“maffins mit Schinken auf Gleis 1 im Freiburger Hauptbahnhof vom Feinsten. Optimismus pur, dass diese Gruppe in der Lage ist ein fantastisches und erfolgreiches Wochenende fern der Heimat zu gestalten. Keiner, aber auch keiner misstraute der physischen und psychischen Verfassung dieser Truppe.
Der Empfang auf dem Bad Kissinger Hauptbahnhof war zwar ohne Kutschen und Blasmusik, aber der Steinfussboden des Bahnhofs hinterließ bei unserem Organisator Ralf einen bemerkenswerten, nachhaltigen Eindruck, während die anderen nach defekter Toilette im Regionalzug die provinziale Notdurft belagerten.
Nach Platzbesichtigung und Bierbrunnencontrolling war dann um 19:30 Uhr das Spiel der Spiele angesagt. „Der sportliche Höhepunkt dieses Abends: SV Garitz – SV Au-Wittnau“.
Unmittelbar nach engagierter Ansage des Schiedrichters und bewegendem Wimpeltausch ging es qualitativ und temporeich zur Sache. Mit neun Mann auf dem Feld und fünf Mann am Spielfeldrand übernahm der SV-Au Wittnau in den ersten beiden Spielminuten die Spielkontrolle auf dem Platz um dann während der ersten Halbzeit etwas ins Hintertreffen zu gelangen, was aber durch ein geschickt herausgespieltes Tor dennoch zur Führung zur Pause reichte. Die zweite Halbzeit pumpten unsere Männer wie Maikäfer, aber die Spieleröffnungen und das Chancenplus sprachen für sie. Trotzdem mussten wir noch den Ausgleichstreffer hinnehmen, sodass am Schluss ein gerechtes Ergebnis Grundlage für einen schönen Abend mit neuen Sportsfreunden wurde.
Ein gigantisches Sonnwendfeuer mit ca. 14 Meter Höhe, Platzregen auf dem Festgelände und engagierte Musiker mitten unter dem Feiervolk rundeten den Abend ab, bevor es eine erste, notwendige Entspannung im Hotel in Bad Kissingen am Platze unmittelbar neben dem Gedenkort des Attentats an Bismarck gab.
Der nächste Tag brachte ein Highlight am anderen. Besichtigung der Kur- und Parkanlagen, Rhönerkundung mit Kreuzweg, Kreuzberg und Klosterbier(en), Schweinshaxen und das Frankenlied als anrührendes Duett in der Wallfahrtskirche von Konrad und seiner Schwester, eine unbeschreibliche ÖPNV-Fahrt mit Pinkel- und Bierkaufstopp und Abfeiern mit Musik, während sich DJ Fuzzi auf den zweiten Festabend noch vorbereitete. Diesen begleiteten wir dann lebendig und vehement bis in die Morgenstunden in den ersten Reihen der Tanzbiester.
Die Heimfahrt am Sonntag war geprägt von Erholung, Schlaf und Zugausfall. Zufrieden Gesichter zogen bei der Sportwoche in Wittnau ein, nahmen ein gepflegtes Badisches Abendessen ein und waren sich mit Konrad unserem Initiator einig: Das war einfach alles fandasdisch.